Sunday, June 7, 2009

Juni: Die Wiederherstellung des Evangeliums Jesu Christi durch den Propheten, Joseph Smith



Nach den vielen Jahren des Abfalls vom Glauben und der Suche der Menschheit nach Wahrheit und Licht, hatte unser Vater im Himmel uns seine Liebe wieder gezeigt, und gab die Wahrheit wieder auf Erden kund. Das tat er im Jahr 1820, als ein 14-jähriger Knabe, der selbst auf der Suche nach Wahrheit war, fasste Mut und fragte Gott, wo die Wahrheit zu finden sei. Dieser 14-jähriger Knabe hieß Joseph Smith. Darunten ist seine Geschichte, mit seinen eigenen Worten...

Ich wurde im Jahre unseres Herrn eintausendachthundertundfünf geboren, am dreiundzwanzigsten Tag im Dezember, in der Ortschaft Sharon, Kreis Windsor, Staat Vermont ... Mein Vater, bJoseph Smith sen., zog aus dem Staate Vermont weg und übersiedelte nach Palmyra, Kreis Ontario (jetzt Wayne) im Staate New York, als ich etwa in meinem zehnten Lebensjahr stand. Rund vier Jahre nachdem mein Vater nach Palmyra gekommen war, übersiedelte er mit seiner Familie nach Manchester im selben Kreis Ontario—
seine Familie bestand aus elf Seelen, nämlich meinem Vater aJoseph Smith, meiner bMutter Lucy Smith (vor ihrer Heirat hieß sie Mack, Tochter des Solomon Mack), meinen Brüdern cAlvin (der am 19. November 1823 in seinem sechsundzwanzigsten Lebensjahr starb), dHyrum, mir selbst, eSamuel Harrison, William und Don Carlos sowie meinen Schwestern Sophronia, Catherine und Lucy.

Im Laufe des zweiten Jahres nach unserer Übersiedlung nach Manchester kam es an unserem Wohnort zu einer ungewöhnlichen Erregung über das Thema Religion. Sie begann bei den Methodisten, breitete sich aber bald unter allen Glaubensgemeinschaften in jener Gegend des Landes aus. Es hatte tatsächlich den Anschein, als sei der ganze Landesteil davon ergriffen, und ganze Scharen schlossen sich den verschiedenen religiösen Parteien an, was nicht wenig Aufregung und Uneinigkeit unter den Leuten verursachte, denn einige schrien: „Siehe hier!“, und andere: „Siehe dort!“ Einige stritten für den Methodistenglauben, andere für den der Presbyterianer, wieder andere für den der Baptisten.

Denn wohl bekundeten diejenigen, die sich zu den verschiedenen Glaubensrichtungen bekehrt hatten, zur Zeit ihrer Bekehrung große Liebe, und die betreffenden Geistlichen, die dieses außergewöhnliche Schauspiel religiöser Aufwallung in Szene gesetzt hatten und förderten, zeigten großen Eifer, um jedermann sich bekehren zu lassen, wie sie das zu nennen beliebten, und jeder möge sich der Gemeinschaft anschließen, die ihm zusagte; wenn dann aber die Bekehrten einer nach dem anderen weggingen, die einen zu der einen Partei, die anderen zu einer anderen, da konnte man sehen, daß die scheinbar so guten Gefühle der Priester und auch der Bekehrten mehr vorgetäuscht als wirklich waren; denn es kam zu einer großen Verwirrung und zu bösen Gefühlen—Priester eiferte gegen Priester, Bekehrter gegen Bekehrten, so daß all ihr Wohlwollen füreinander, sofern sie je welches gehabt hatten, in dem Wortkrieg und aMeinungsstreit gänzlich unterging.

Ich stand damals in meinem fünfzehnten Lebensjahr. Meines Vaters Familie ließ sich für den Glauben der Presbyterianer gewinnen, und ihrer vier schlossen sich dieser Kirche an, nämlich meine Mutter Lucy, meine Brüder Hyrum und Samuel Harrison sowie meine Schwester Sophronia.

In dieser Zeit großer Erregung wurde mein Sinn von ernstem Nachdenken und innerer Unruhe bewegt; zwar nahm ich lebhaften Anteil und hatte sehr ausgeprägte Gefühle, aber ich hielt mich doch von allen diesen Parteien fern, wenn ich auch ihre verschiedenen Versammlungen besuchte, sooft sich mir die Gelegenheit bot...so groß waren die Verwirrung und der Streit zwischen den verschiedenen Konfessionen, daß es für einen jungen Menschen wie mich, der mit Menschen und Dingen wenig Erfahrung hatte, gar nicht möglich war, mit Sicherheit zu entscheiden, wer nun recht und wer unrecht hatte... Bisweilen befand sich mein Sinn in heftiger Erregung, so groß war das Geschrei, so unaufhörlich der Tumult...

... Inmitten dieses Wortkriegs und Tumults der Meinungen sagte ich mir oft: Was ist da zu tun? Welche von allen diesen Parteien hat arecht, oder haben sie allesamt unrecht? Falls eine von ihnen recht hat, welche ist es, und wie soll ich sie erkennen?

Während ich also mit diesen äußersten Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, die durch den Glaubensstreit dieser Religionsparteien ausgelöst worden waren, las ich eines Tages im Jakobusbrief den fünften Vers im ersten Kapitel, der lautet: Fehlt es aber einem von euch an Weisheit, so erbitte er sie von Gott, der allen gern gibt und keine Vorwürfe macht; dann wird sie ihm gegeben werden.

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Nie ist einem Menschen eine Schriftstelle mit mehr Macht ins Herz gedrungen als diese damals mir. Es war so, als ergieße sie sich mit großer Stärke in jede Regung meines Herzens. Wieder und wieder dachte ich darüber nach, denn ich wußte, wenn überhaupt jemand Weisheit von Gott brauchte, so war ich es; denn wie ich mich verhalten sollte, wußte ich nicht, und solange ich nicht mehr Weisheit erlangte, als ich damals besaß, würde ich es auch nie wissen; denn die Religionslehrer der verschiedenen Glaubensgemeinschaften averstanden ein und dieselbe Schriftstelle so unterschiedlich, daß dadurch alles Vertrauen darauf zerstört wurde, die Frage durch Berufung auf die bBibel zu entscheiden.

Endlich kam ich zu dem Schluß, daß ich entweder in Finsternis und Verwirrung bleiben müsse oder daß ich das tun müsse, was Jakobus sagt, nämlich Gott bitten. Ich faßte also endlich den Entschluß, aGott zu bitten, denn ich sagte mir: Wenn er denen Weisheit gibt, denen es an Weisheit fehlt, und wenn er gern gibt und keine Vorwürfe macht, dann durfte ich es wohl wagen.

Also zog ich mich gemäß diesem meinem Entschluß, Gott zu bitten, in den Wald zurück, um den Versuch zu machen. Es war an einem strahlend schönen Morgen in den ersten Frühlingstagen achtzehnhundertundzwanzig. Zum erstenmal in meinem Leben unternahm ich so einen Versuch, denn bei all meiner Unruhe hatte ich doch noch nie versucht, laut zu beten.


Nachdem ich mich an den Ort zurückgezogen hatte, den ich vorher dazu ausersehen hatte, und mich umblickte und sah, daß ich allein war, kniete ich nieder und fing an, Gott die Wünsche meines Herzens vorzutragen. Kaum hatte ich das getan, wurde ich sogleich von einer Macht gepackt, die mich gänzlich überwältigte und eine so erstaunliche Wirkung auf mich hatte, daß sie mir die Zunge lähmte und ich nicht sprechen konnte. Dichte Finsternis zog sich um mich zusammen, und ich hatte eine Zeitlang das Gefühl, als sei ich plötzlicher Vernichtung anheimgegeben. Ich nahm aber alle Kraft zusammen und rief Gott an, er möge mich aus der Macht dieses Feindes befreien, der mich gepackt hatte; und gerade in dem Augenblick, wo ich in Verzweiflung versinken und mich der Vernichtung preisgeben wollte—und nicht etwa einem eingebildeten Verderben, sondern der Macht eines wirklichen Wesens aus der Welt des Unsichtbaren, das eine so unglaubliche Macht hatte, wie ich sie nie zuvor bei irgendeinem Wesen verspürt hatte—eben in diesem Augenblick höchster Angst sah ich gerade über meinem Haupt, bheller als das Licht der Sonne, eine Säule aus cLicht, die allmählich herabkam, bis sie auf mich fiel.

Kaum war sie erschienen, da fand ich mich auch schon von dem Feind befreit, der mich gebunden gehalten hatte. Als das Licht auf mir ruhte, sah ich zwei Personen von unbeschreiblicher Helle und Herrlichkeit über mir in der Luft stehen. Eine von ihnen redete mich an, nannte mich beim Namen und sagte, dabei auf die andere deutend: Dies ist mein geliebter Sohn. Ihn höre!

The first Vision

Der Grund, warum ich den Herrn befragen wollte, war der, daß ich wissen wollte, welche von allen Glaubensgemeinschaften recht hätte, damit ich wisse, welcher ich mich anschließen sollte. Sobald ich mich soweit gefaßt hatte, daß ich imstande war zu sprechen, fragte ich daher die über mir im Licht stehenden Personen, welche von allen Glaubensgemeinschaften die richtige sei...

...Ich bekam die Antwort, ich dürfe mich keiner von ihnen anschließen, denn sie seien alle im Unrecht; und die Person, die zu mir sprach, sagte, ihre sämtlichen Glaubensbekenntnisse seien in seinen Augen ein Greuel; jene Glaubensbekenner seien alle verderbt, denn „sie nahen sich mir mit den Lippen, aber ihr Herz ist ferne von mir; sie verkünden Menschengebote als Lehre, sie haben zwar eine Form der Gottesfurcht, aber sie leugnen deren Macht“.

Nochmals verbot er mir, mich einer von ihnen anzuschließen; und noch vieles andere sagte er mir...Als ich wieder zu mir kam, fand ich mich auf dem Rücken liegen, den Blick zum Himmel gerichtet.

(Joseph Smith - Lebensgeschichte 1:3 - 20)

Weil ein 14-jähriger Jung den Mut hatte, Gott (statt des Menschen) zu vertrauen, wurde die Wahrheit wieder auf Erden kundgemacht. Weil ein 14-jährige Jung den Mut hatte, Gott zu bitten, wurde ein Prophet berufen und auserwählt, um die Wiederherstellung des Evangeliums zu vollbringen. Durch Joseph Smith konnte der Herr die Kirche Jesu Christi wieder auf Erden errichten. Ich weiß daß das alles wahr ist. Ich weiß das, weil ich selbst Gott gefragt habe, und ich habe die Antwort bekommen, daß das wahr ist. Ich weiß, das jeder, der demütig nach der Warhheit sucht, das für sich selbst erkennen kann, wenn er auch Gott fragt.

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